Ein wenig Klarheit zum Thema: Totenfeier, Reformationstag, Allerheiligen, Samhain, satanischer Missbrauch...
- Amanda

- 30. Okt. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Okt.
Der aktuelle Stand der Dinge.
Für die Kirche sind der 31. Oktober, Reformationstag und der 01. November, Allerheiligen, wichtige Feiertage.
Mittlerweile sind diese am 31.10. in 9– und am 01.11. in 5 Bundesländern Deutschlands gesetzliche Feiertage. Es gibt vorwiegend in den USA Halloween, ein Brauchtum, den man hierzulande vermehrt beobachten kann. Durch die Übernahme fremder Bräuche verschwanden unsere eigenen "Traditionen" mehr und mehr, kaum einer weiß, was unsere Altvorderen an diesen Tagen wirklich feierten. Offiziell sind die Amerikaner an diesem Brauch "Schuld", der genauso, wie so Vieles, daß zu uns über den großen Teich herübergeschwappt ist. Auffallend ist, daß beide Feiertage der Kirche sehr wichtig zu sein scheinen. Der 31. Oktober ist ein Feiertag zu Ehren Martin Luthers, der am Vorabend zu Allerheiligen, im Jahr 1517, seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll. Er hinterfragte die Ablaßzahlungen und leitete damit eine Umgestaltung der Kirche ein.
Im christlichen Glauben wird mit dem Feiertag Allerheiligen am 1. November ein Fest zum Gedenken aller Heiligen begangen, laut Wikipedia „… der ‚verherrlichten Glieder der Kirche, die schon zur Vollendung gelangt sind‘, der bekannten wie der unbekannten“.
Doch gehen wir noch einmmal zurück zu Halloween. An diesen Tagen wird ebenfalls Halloween gefeiert, welches angeblich auf das "keltische Fest Samhain" zurückgeht. Zu Beginn feierten dies wohl vor allem die irischen Einwanderer in Amerika.
Im 19. Jhd. flohen viele Iren, vor einer noch nie dagewesenen Hungersnot, aus ihrer Heimat.
Sie waren die ärmsten Einwanderer Amerikas, von denen sich sehr viele für 7 Jahre als Arbeitskraft verkauften, nur um sich die Überfahrt nach Amerika zu ermöglichen.
Viele Jahre waren sie Menschen zweiter Klasse, was einer Versklavung gleichkam.
Sie feierten Samhain auf ihre eigene Art und Weise, um sich für die Ernte zu bedanken.
Aus "All Hallow’s Eve", zu deutsch: „All Heiliger Abend“, wurde Halloween.
Die Iren haben diese Tradition wohl von den "Kelten", für diese war Samhain der Beginn eines neuen Jahres, der Neubeginn des Jahreskreises. In ihrer Vorstellung hieß es, daß in dieser Nacht die Tore zur Welt der Toten besonders weit geöffnet sind und uns die Wesen der Anderswelt besuchen würden. Soweit so gut, es steht ja so im Netz überall geschrieben, dann wird es schon stimmen. Doch woher kommen die "Kelten"? Ich kann und will diese Frage hier nicht beantworten, dazu bedarf es mehr Nachforschungen.
Nur kurz dazu, im Buch „Meine Ansicht der Geschichte“ von Peter Franz Joseph Müller aus dem Jahr 1814, schreibt er über den, seiner Meinung nach, Geschichtsfälscher Conrad Celtis (1459 – 1508), der, wie es der Zufall will, die "Kelten" entdeckt haben will.
Hier stellt sich mir wiederholt die Frage–
ob es die "Kelten" und die "Germanen" überhaupt gegeben hat
oder
ob sie nicht nur eine reine Erfindung sind,
um von einem Urvolk und
einer Ursprache abzulenken? Dies nur als kurzer Gedanke am Rande. Cui bono? Satanismus pur in dieser Zeit? Es gibt vermehrte Warnungen vor satanischen Missbrauch an diesen 2 Tagen, beziehungsweise während einiger Tage um diese Daten herum. Habt ihr mal nachgeschaut, wer am meisten im weltweiten Netz vor dem satanischen Missbrauch warnt? Na…? Seltsamer Weise sind es unzählige Seiten der Kirche, evangelische, katholische.
Da sind Heimseiten wie „Geistlicher Felsen.de“, „cathaolicnewsagency“, und viele mehr. Denn: Im 8. Jahrhundert verfügte Papst Gregor III., daß Allerheiligen in der Stadt Rom am 1. November gefeiert wird. Länder wie Irland und Frankreich übernahmen den neuen Termin und im Jahr 835 legte Papst Gregor IV. Allerheiligen für die gesamte Westkirche auf den 1. November.
Wurden die einst naturverbundenen heidnischen Brauchtümer zu menschenfeindlichen Ritualen? Samhain und der Kalender von Coligny. Seltsam ist, daß ausgerechnet das heidnische Fest Samhain, aus einem Land stammt – Irland –, welches als eines der ersten christianisiert wurde und dort der kirchliche Feiertag bereits im 8. Jhd. auf den 01.11. festlegte. Noch seltsamer ist allerdings, daß die Quelle, die uns zu Samhain führt, erst im 19. Jhd. entdeckt wurde.
Es ist der Kalender von Coligny, welcher, wenn man im Netz auf Spurensuche geht, wohl die einzige Quelle für ein Fest namens Samhain ist.
Informationen darüber findet man sogar in Wikipedia.
Da Allerheiligen vor der Festlegung auf den 01.11. ein beweglicher Feiertag war, sich nämlich nach dem Neumond richtete, so wie es in diesem Jahr am 01.11.2024 der Fall ist, ist nicht zu vergessen, daß sich der Kalender von Coligny nicht nach dem Mond richtet.
Der Kalender von Coligny, der kaum zu verstehen ist, setzt nach Aussage der Gelehrten die ihn wohl entschlüsselten, Samhain auf den 01.11. fest.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/
Sehr interessant die Ausführungen auf dieser Webseite:
https://www.theology.de/kirche/kirchenjahr/halloween.php Demnach, Zitat: „Es gibt nicht einen historischen oder archäologischen Hinweis auf irgendeinen keltischen Totengott oder Ritual namens "Samhain." Bekannt sind die Namen von ungefähr 350 keltischen Gottheiten. Ein "Sam Hain" gehört nicht dazu.Auch in keltischen Wörterbüchern ist kein "Samhain" erwähnt. Laut McBain's Etymological Dictionary of the Gaelic Language bedeutet "samhuinn" (so die schottisch-gaelische Schreibweise) "Hallow-tide" (holiday), gemeint ist "summer's end".“ Auch sprachwissenschaftlich lässt sich nur nachweisen, dass Halloween der Vorabend zu Allerheiligen ist. Diesen werden nicht nur die Iren, sondern wohl mehr oder weniger alle nordischen Völker ähnlich zelebriert haben.
Es wird ein Fest gewesen sein, so wie auch die Feste zur Sonnenwende, welche sich nach den Gestirnen gerichtet haben. Ihre Brauchtümer waren nie "satanischer" Art, sondern werden wohl mehr mit der Vorbereitung auf den bevorstehenden Winter, dem Schlachten von Vieh und den letzten Verarbeitungen von eingebrachter Ernte zu tun gehabt haben. Die neueste Verunglimpfung die ich zum Namen Halloween gelesen habe:
„Hell will win.“ – „Die Hölle wird gewinnen.“
Der wahre Hintergrund der Traditionen, meine Ansicht.
Das Betteln der Kinder, im Englischen genannten "trick or treat", „Süßes oder Saures“, so hat dies sehr viel Ähnlichkeit mit den Traditionen zum Erntedank, die als Heischegang oder Heischebrauchtum bekannt sind. In Deutschland wurde ganz besonders im Herbst, am Vorabend von Allerseelen, von Tür zu Tür gezogen, es waren vorrangig Kinder und Jugendliche, die besondere Leckerein erheischten, erbaten. Sicherlich nicht immer aus Freude, sondern in schlechten Zeiten auch, um zu überleben. https://www.multi-deutsch.de/heischegaenge.html
Hierbei denke ich an das Märchen von Hans-Christian Andersen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern", welches ich unzählige Male gelesen habe und mir immer wieder ein anderes Ende gewünscht habe ... Rainer Schulz, der in seinem Buch "Weihnachten - Das Weihe- und Seelenfest der Ario-Germanen", bemerkt:
Zitat:
"So wurde der Festabend vor Allerseelen zum Allerheiligen-Abend mit den vielen kleinen Lichtern auf den Gräbern. Das im kirchlichen Kult unbegründete Seelenfest wurde kirchlich vergewaltigt und mißbraucht, denn es stellt in Wirklichkeit die urgermanische Totenfeier dar." Es ist eine besondere Zeit und ich bin mir ebenso sicher, daß die Verbindung mit unseren Ahnen in Gedanken wie im Geiste, eine heilsame Art und Weise ist, mit der Vergangenheit umzugehen. Du brauchst keine Rituale, um dich mit den Toten deiner Familie, mit deinen Ahnen, deinen Altvorderen zu verbinden, du kannst nichts falsch machen in dieser Zeit, wenn du den Drang verspürst dich zurückzubesinnen. All das Kasperletheather da draußen verkommt mehr und mehr zu einer der chaotischsten Muppet Show die du je gesehen hast. Versuche auf deine innere Stimme, dein Herz und deine Seele zu hören und finde deinen eigenen Weg. Immer mit dem Herzen geschrieben, in Deutschland/ Thüringen, in Liebe Amanda.
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